Eine der größten Ängste älterer Menschen sind Stürze. In der Tat stellen sie die häufigsten Risiken im Haushalt dar – mit den schwerwiegendsten Folgen. Es geht los mit leichten Prellungen, kann jedoch auch zu schweren Frakturen und lebensbedrohlichen Kopfverletzungen führen. Diese Art von Unfällen ist oft die Folge einer Kombination von Faktoren, die sowohl mit der körperlichen Verfassung der jeweiligen Person als auch mit der Umgebung, in der sie lebt, zusammenhängen.
Ursachen für Stürze
Mit zunehmendem Alter kommt es häufig zu einer Abnahme der Muskelkraft, zu einem labilen Gleichgewicht und zu einer eingeschränkten Beweglichkeit. Diese Faktoren erhöhen das Risiko, den Halt zu verlieren oder auszurutschen. Hinzu kommt das Verschlechtern der Sehvermögens, wodurch das Erkennen von Hindernissen wie Stufen oder Gegenstände auf dem Boden erschwert wird. Das Vorliegen von Erkrankungen wie Arthrose, periphere Neuropathie ebenso wie Nebenwirkungen von Medikamenten (z. B. schmerzstillende Mittel oder Blutdrucksenker) können diese Anfälligkeit zum Hinfallen noch verstärken.
Die häusliche Umgebung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle: nicht fixierte Teppiche, rutschige Oberflächen, Treppen ohne Geländer oder schlecht beleuchtete Bereiche werden für Menschen mit motorischen Einschränkungen zu echten Fallen. Auch die Wahl von ungeeignetem Schuhwerk – wie Hausschuhe ohne rutschhemmende Sohlen oder zu locker sitzende Schuhe – trägt zu einem erhöhten Unfallrisiko bei.
Stürze sind kein unvermeidliches Schicksal im Alter: Durch Prävention und Unterstützung kann das Risiko erheblich verringert und den älteren Menschen mehr Sicherheit und Lebensqualität garantiert werden.
Folgen von Stürzen
Ein Sturz ist für einen älteren Menschen nicht nur ein physischer Vorfall, er kann zu einem Wendepunkt in seinem Leben werden, sogar oft mit psychologischen und sozialen Auswirkungen. Frakturen – insbesondere am Oberschenkel, Oberschenkelhals oder an der Hüfte – ziehen Operationen und lange Rehabilitationszeiten nach sich, während derer die Betroffenen ihre Selbstständigkeit verlieren und von Familienmitgliedern oder Pflegekräften abhängig werden können. Darüber hinaus kann ein Sturz eine chronische „Angst vor dem Fallen“ auslösen, die viele ältere Menschen dazu veranlasst, ihre Aktivitäten aus freien Stücken selbst einzuschränken, wodurch Muskelkraft und Gleichgewichtssinn noch weiter abnehmen.
Strategien zur Prävention
Ein Reduzieren des Sturzrisikos ist durch gezielte Interventionen möglich, die sowohl das häusliche Umfeld als auch die Person selbst betreffen. Es ist wichtig, den Wohnraum anzupassen, indem man lose Teppiche entfernt, Handläufe an Treppen und in kritischen Bereichen wie dem Badezimmer anbringt und die Beleuchtung in jedem Raum verbessert. Hilfsmittel wie Gehstöcke oder Rollatoren können erheblich dabei helfen, die Stabilität aufrecht zu erhalten.
Auf der persönlichen Ebene können Trainingsprogramme mit leichter Gymnastik oder Physiotherapie die Muskelkraft und das Gleichgewicht verbessern, während regelmäßige Untersuchungen beim Arzt gesundheitliche Probleme aufdecken oder Medikamente identifizieren können, die das Sturzrisiko weiter erhöhen. Auch die Wahl des richtigen Schuhwerks ist hier entscheidend.
Emotionale und soziale Auswirkungen
Die emotionale Komponente, die mit Stürzen verbunden ist, sollte nicht unterschätzt werden. Viele ältere Menschen verspüren nach einem Sturz ein Gefühl der Verletzlichkeit und Unsicherheit und dieses Gefühl kann zu sozialer Isolation führen. Das Einbeziehen der Familie und des Pflegepersonals in die psychologische Betreuung und das Schaffen einer beruhigenden Umgebung sind von entscheidender Bedeutung, um das Vertrauender älteren Menschen in die eigenen Fähigkeiten wiederherzustellen.
Die Bedeutung von Orthesen
Nach einer Oberschenkelfraktur bei älteren Menschen können Orthesen bei der Rehabilitation und Genesung eingesetzt werden. Sie bieten Stabilität und Halt, fördern die richtige Haltung und dienen als Gehhilfe, um wieder in Bewegung zu kommen. Welche Orthesen verwendet werden, hängt von der Schwere der Fraktur, der Art der Behandlung (operativer Eingriff oder konservativ) und dem Stadium im Genesungsprozess ab.
Die Orthesen stützen das Hüftgelenk und stabilisieren den Oberschenkelknochen und den Schenkelhals, schränken unerwünschte Bewegungen ein und fördern die Heilung, indem sie das Beugen und Strecken sowie die Abduktion und Rotation der Hüfte kontrollieren und die Ausrichtung der Gliedmaßen während der Heilungsphase aufrechterhalten. Darüber hinaus können sie dabei helfen, das Körpergewicht zu stützen und so die Belastung auf die gebrochene Gliedmaße zu verringern.
Schließlich können auch orthopädische Einlegesohlen nützlich sein. Diese wirken zwar nicht direkt auf die Oberschenkelknochen, tragen jedoch zu einem besseren Ausrichten und einer günstigeren Verteilung des Gewichts beim Gehen bei. Auf diese Weise fördern sie eine sicherere und effizientere Genesung.
Sachgemäßes Anwenden von Orthesen
Beim Anwenden von Orthesen nach einer Oberschenkelfraktur bei älteren Menschen müssen einige grundlegende Aspekte berücksichtigt werden, um ihre Wirksamkeit zu gewährleisten und für den Patienten eine bequem sitzende Unterstützung zu bieten. Unerlässlich ist ein individuelles Anpassen, denn jede Orthese muss vor dem Tragen an die spezifischen Bedürfnisse der Person adaptiert werden, die sie verwenden soll. Dabei müssen die Körperform, die Art der erlittenen Verletzung und der Grad der Restmobilität berücksichtigt werden. Eine individuell anpassbare Orthese sorgt somit für eine maximale Unterstützung und fördert eine schnellere und effektivere Heilung.
Ein weiterer entscheidender Aspekt ist das Integrieren der Orthesen in ein geeignetes Physiotherapieprogramm. Das Anwenden der Orthese allein reicht nicht aus, Es sollte eine Kombination mit gezielten Übungen geben, die dazu beitragen, Komplikationen wie Gelenksteifigkeit, Verlust von Muskelmasse und/oder Schwierigkeiten beim Gehen zu vermeiden. Dieser kombinierte Ansatz ermöglicht es dem Patienten, die Funktionsfähigkeit der Gliedmaße und seine Unabhängigkeit allmählich wiederzuerlangen.
Was schließlich die Tragedauer einer Orthese betrifft, so hängt diese von der Schwere der Fraktur ab und variiert mit dem Genesungsverlauf und der Geschwindigkeit, mit der ein Patient seine täglichen Aktivitäten wieder aufnehmen kann. Jeder Fall ist ein Einzelfall und erfordert eine regelmäßige Überwachung durch medizinisches Fachpersonal, um die Rehabilitationsmaßnahmen an die aktuellen Bedürfnisse anzupassen.
All diese Aspekte unterstreichen die Bedeutung eines personalisierten und multidisziplinären Ansatzes im Genesungsprozess.
Orthesen sind grundlegende und unerlässliche Hilfsmittel für die Behandlung einer Oberschenkelfraktur bei älteren Menschen, da sie nicht nur den Heilungsprozess beschleunigen, sondern auch dazu beitragen, Komplikationen zu vermeiden und eine sicherere und effektivere Genesung für den Patienten zu gewährleisten.