Die Osteoarthrose der Wirbelsäule
Was ist eine Osteoarthrose?
Die Osteoarthrose ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung, die anfänglich die Gelenkknorpel schädigt und später auch andere Gelenkstrukturen (Knochengewebe, Synovium, Kapsel) verändert. Sie ist durch vorzeitige und intensive degenerative Phänomene des Gelenkknorpels gekennzeichnet, die mit Entzündungsprozessen der anderen periartikulären anatomischen Strukturen verbunden sind – im Unterschied zur senilen Arthrose, die für ältere Patienten über 65 typisch ist und ausschließlich mit der Alterung (Seneszenz) des Gelenkknorpels zusammenhängt.
Die am häufigsten von Arthrose betroffenen Bereiche sind die Hüfte, die Wirbelsäule und das Knie.
Was die Wirbelsäule betrifft, gibt es drei Arthrose-Arten, abhängig von der Ursache, aus der sie entsteht:
- Primäre Arthrose oder Typ 1: hierbei handelt es sich um eine Erbkrankheit, für die eine familiäre Veranlagung besteht, deren Ursache nicht bekannt ist.
- Sekundäre Arthrose oder Typ 2: hängt mit dem Steroidhormon-Spiegel zusammen, insbesondere mit dem Anteil an Östrogen. Deshalb stellt man bei Frauen im Alter über 50/55 Jahren, die Zeit der Wechseljahre und der damit einhergehenden Absenkung dieses Hormonspiegels, eine höhere Inzidenz dieser Krankheit fest.
- Arthrose Typ 3: hängt mit dem Lebensalter zusammen und gilt als Synonym für das Altern
Die Arthrose der Wirbelsäule befällt im Allgemeinen eher den zervikalen und lumbalen Wirbelbereich und wird unterschieden in intersomatische (die eigentliche Spondylarthrose) und die hintere oder apophysäre Arthrose.
Im ersten Fall handelt es sich um eine degenerative Erkrankung des Knorpels der Bandscheiben, die an Elastizität verlieren, weil sie Wasser verlieren, dehydrieren und ihre Dämpfungsfunktion bei den durch die Körperbewegung verursachten Stößen nicht mehr erfüllen. Tatsächlich kommt es bei einem erwachsenen Patienten im Alter von etwa 40 bis 50 Jahren zu einer physiologischen Verringerung des Wassergehalts und zu einem Verlust der elastischen Eigenschaften des Faserrings der Bandscheiben, sodass sich die Druckbelastung auf die Ränder der Wirbelkörper konzentriert. Dies führt zu Quetschungen aufgrund der Verringerung des intersomatischen Raums (zwischen den Wirbeln).
Die apophysäre Arthrose oder posteriore Wirbelarthrose betreffen die Zygapophysialgelenke, welche die hauptsächlichen Glieder des Rückens darstellen. Diese sind mit Knorpeln bedeckt und von der Gelenkkapsel umhüllt. Wenn sich der Knorpel abnutzt, kommen die knöchernen Oberflächen in Kontakt und reiben aneinander, was Schmerzen verursacht und die Bewegung behindert. Im Laufe der Zeit können sich Knochenwucherungen (Osteophyten) ausbilden, wodurch sich die Reibung zwischen den Knochenköpfen erhöht und sich akute Krisen der interapophysären Arthrose verstärken.
Symptome bei Osteoarthrose
Beide Formen können asymptomatisch sein oder Symptome aufweisen wie:
- Schmerzen am Rücken oder an der Wirbelsäule
- Steifheit der Wirbelsäule
- Verlust der Flexibilität der Wirbelsäule
- Vermehrte Schmerzen bei Bewegung oder nach langem Stehen oder Sitzen
- Wahrnehmung von Taubheit, die bis zu den Extremitäten ausstrahlt
Möglichen Komplikationen sind:
- Marksyndrom (auf zervikaler Ebene)
- Gefäßsyndrom (auf zervikaler Ebene – Neri-Barré-Lieu-Syndrom);
- Radikulärsyndrom (Cervicobrachialgie und Lumboischialgie): die Osetophyten komprimieren die jeweilige Nervenwurzel.
Ursachen
Sie tritt im Allgemeinen auf, wenn der Knorpel weniger resistent gegenüber funktionaler Belastung wird und kann sowohl von allgemeinen Faktoren (wie Alter, Vererbung, hormonelles Ungleichgewicht, Stoffwechselveränderung und Übergewicht) als auch von lokalen Faktoren (wie Gelenkveränderungen, die durch entzündliche oder traumatische Erkrankungen hervorgerufen werden) abhängen. Das mehr oder weniger frühe Auftreten dieser degenerativen Krankheit und ihr Fortschreiten hängt jedoch mit einer Reihe von Faktoren zusammen, die genetischer Natur sein können oder durch die Ernährung, durch traumatische und mechanische Ereignissen bedingt sind.
Auch ständige Wiederholungen bestimmter Gelenkbewegungen können auf lange Sicht zu einer übermäßigen Belastung der betreffenden Gelenke führen, ebenso eine intensive körperliche Aktivität oder eine Kontaktsportart. Frakturen und Verletzungen können hingegen ein Auslöser sein.
Risikopatienten wird empfohlen, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, in Maßen zu trainieren, Aktivitäten, die übermäßige Belastung (Heben schwerer Gegenstände) erfordern, sowie Fettleibigkeit zu vermeiden.
Diagnose
Aus diagnostischer Sicht können durch Labor- und Instrumental-Untersuchungen, je nach Evolutionsgrad der Erkrankung, Veränderungen nachgewiesen werden: an den Gelenkknorpeln (Ausdünnung, Fissuren, Ulzerationen); marginale Osteophyten (Knochenneubildungen in verschiedenen Formen – spitz, schnabelartig – durch Ossifikation des Knorpels oder Kapselinsertionen); Osteosklerose (Verdickung des Knochengewebes in den Bereichen mit dem größten Knorpelverschleiß, in denen die Belastung stärker akzentuiert ist) sowie Kapselveränderungen.
Die Diagnose einer Arthrose der Wirbelsäule erfolgt zunächst durch die körperliche Untersuchung, bei der das Vorhandensein von Deformationen oder Schmerzen in den Gelenken überprüft wird. Anschließend können mögliche Deformationen der Knochen oder der Interdiskalräume durch eine Röntgenaufnahme identifiziert werden.
Behandlung
Die Behandlung dieser Krankheit kann chirurgisch oder nicht chirurgisch erfolgen.
Das primäre Hauptziel besteht darin, dem Patienten seine täglichen Aktivitäten durch nicht-invasive und konservative Verfahren schmerzfrei zu ermöglichen. Dabei kann versucht werden mit entzündungshemmenden Medikamenten (NSAR), Paracetamol und Opioidanalgetika, die körperlichen Schmerzen zu minimieren, ebenso wie mit Physiotherapie und Rehabilitationsmaßnahmen (Trainingsprogramm, Thermo-, Kryo- und Hydrotherapie, Massagen und TENS). Auch in diesen Fällen gibt es Lösungen für die Problematiken, die mit den verschiedenen Diskopathien verbunden sind, und zwar die elastischen orthopädischen Korsetts zum Stabilisieren und Entlasten der Lendenwirbelsäule. Wobei thermoformbare Pelotten helfen, falsche Körperhaltungen zu korrigieren und sicheren und schützenden Halt zu bieten. Gleichzeitig massieren Sie dank innovativer Materialien bestimmte Bereiche des Rückens, um die analgetische Wirkung zu verstärken und die Muskeln zu aktivieren.
Wenn die nicht-chirurgischen Lösungen nach einer bestimmten Zeit keine Ergebnisse bringen, ist es notwendig, sich für die Chirurgie zu entscheiden. Je nach Patiententyp und Evolutionsgrad der Krankheit gibt es unterschiedliche Operationstechniken und Interventionsvorschläge:
- Dekompression
- Posterolaterale Fusion
- Intersomatische Fusion der vorderen Lendenwirbelsäule
- Mikrodiskektomie
- Ersetzen der Bandscheibe