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Traumatische Luxation der Hüfte – Behandlung und Rehabilitation

Traumatische Luxation der Hüfte – Behandlung und Rehabilitation

Alles über die traumatische Luxation der Hüfte und eventueller Begleitverletzungen. Der Weg von der Diagnose bis zu Rehabilitation. Mehr erfahren…


Traumatische Luxation der Hüfte 

Die Luxation der Hüfte ist eine schwere Verletzung, die auf der Höhe des Coxofemoral-Gelenks auftritt, das den Femur (den Oberschenkelknochen) mit dem Ilium (dem Darmbein, einem Knochen, der Teil des Beckens ist) verbindet.

Im Allgemeinen spricht man von einer Luxation, wenn sich innerhalb eines Gelenks die dazugehörigen Gelenkköpfe aus ihrer physiologischen Position verschoben haben: dieses Auskugeln oder Ausrenken traumatischen Ursprungs kann vollständig erfolgt sein, also dann, wenn die Gelenkköpfe komplett aus ihrer „Vertiefung“ gerutscht sind, oder unvollständig (Subluxation), wenn der Kontakt mit der Gelenkpfanne teilweise erhalten geblieben ist.

Doch was genau passiert bei einer Luxation der Hüfte? Nach einem traumatischen Ereignis verliert der Oberschenkelknochen den Kontakt zum Darmbein: das bedeutet, dass der abgerundete Oberschenkelkopf aus der Vertiefung im Darmbeins herausragt, in der er sich normalerweise befindet; diese Vertiefung wird als Acetabulum oder Hüftgelenkspfanne bezeichnet.

Unter normalen anatomischen Bedingungen passt der Femurkopf (kugelförmig) in die Hüftgelenkspfanne (konkav), in der er sich in alle vorgegebenen Richtungen drehen kann und so dem Hüftgelenk seine Beweglichkeit verleiht. Die Beschaffenheit des Knochens ist zusammen mit der Gelenkkapsel, den Bändern und der Muskulatur auch verantwortlich für die Stabilität der Hüfte, indem sie eben ein Herausgleiten des Femurkopfes aus dem Acetabulum wirksam verhindert.

Es ist leicht verständlich, dass es erheblicher Kräfte bedarf, um diese Stabilität zu durchbrechen und eine Luxation zu verursachen, wie z. B. durch einen schweren Unfall oder Aufprall. Die meisten traumatischen Zwischenfälle, die zu einer Hüftluxation führen, betreffen Personen in Folge von frontalen Verkehrsunfällen, die mit großer Wucht auf das Armaturenbrett eines Autos aufprallen, oder Personen, die unvorhergesehen aus großer Höhe stürzen. Auch bei kontaktreichen Sportarten wie dem Rugby oder Hockey kann es zu Unfällen mit Ausrenkungen des Oberschenkelknochens kommen. Bei Menschen im fortgeschrittenen Alter ist das Risiko einer Luxation mit einer verminderten Muskelmasse sowie einer eventuell bereits vorhandenen Pathologie verbunden, wodurch das Gleichgewicht beeinträchtigt sein kann und sich dadurch das Risiko von Stürzen erhöht.

In jedem Fall kann eine traumatische Luxation der Hüfte mit Brüchen des Acetabulums oder des Femurs, mit Verletzungen der sie umgebenden Weichteile wie der Gelenkkapsel, den Bändern, der Muskeln und sogar der Nerven einhergehen.

 

Anteriore und posteriore Luxation

Es gibt hauptsächlich zwei Formen von Hüftluxationen:

  • die posteriore Hüftluxation … ist die bei weitem häufigste Luxation der Hüfte, bei der sich der Oberschenkelknochen nach hinten verschoben hat, also gegenüber seinem normalen physiologischen Sitz hinter die Hüftgelenkspfanne: in dieser Situation erscheint das betroffene Bein nach innen verdreht und kürzer. 

     
  • die anteriore Hüftluxation … ist eine Luxation nach vorn, bei der der Oberschenkelknochen vor der  Hüftgelenkspfanne herausragt: in dieser Situation verdreht sich das betroffene Bein nach außen, erscheint ebenfalls kürzer, jedoch weniger auffällig.

 

Neben der Dislokation des Knochens können bei einer Luxation der Hüfte mehrere Begleitverletzungen auftreten, darunter:

  • Verletzungen der Weichteile
  • Schädigung der Nerven (insbesondere des Ischiasnervs bei Luxation nach hinten)
  • Frakturen der Hüftgelenkspfanne oder des Oberschenkelkopfes

 

Zu den langfristigen Komplikationen, die durch Hüftluxationen verursacht werden, vor allem wenn sie schlecht behandelt wurden, gehören:

  • die Osteonekrose des Femurkopfes: ein Zustand, der auf eine unzureichende Durchblutung zurückzuführen ist und in den meisten Fällen, wenn er spät diagnostiziert wird, zu einer stark behindernden Degeneration führt
  • die Osteoarthritis: eine Erkrankung, die in einer fortschreitenden Degeneration aller Gelenkstrukturen besteht
  • eine chronische Instabilität: sie setzt den Patienten dem Risiko einer erneuten Luxation aus
  • ein Längenunterschied zwischen den beiden unteren Gliedmaßen.

 

Symptome

Die traumatische Luxation der Hüfte verursacht starke Schmerzen, die nicht nur mit dem Ausrenken des Femurkopfes, sondern auch mit der Schädigung der angrenzenden anatomischen Strukturen (Muskulatur, Bänder) zusammenhängen. Weitere Symptome sind Schwellungen und die eingeschränkte Beweglichkeit der Hüfte bis hin zur Unfähigkeit zum Gehen. Die betroffene Extremität erscheint kürzer als die auf der entgegengesetzten Körperseite und kann nach innen oder nach außen abgewinkelt sein. Im Falle einer Nervenschädigung kann ein Taubheitsgefühl in der gesamten betroffenen Gliedmaße auftreten.

 

Diagnose

Wenn die körperliche Untersuchung und die Anamnese auf die Diagnose einer Hüftluxation hindeuten, wird eine Röntgenuntersuchung durchgeführt, um nicht nur die Art und den Grad der Verschiebung des Oberschenkelknochens gegenüber der Hüftgelenkspfanne zu beurteilen, sondern auch, um eventuelle Begleitfrakturen am Acetabulum oder am Femurkopf zu erkennen. Instrumentelle Untersuchungen wie zum Beispiel CT-Scans können sich als nützlich erweisen, um die damit verbundenen Verletzungen zu definieren und die Ergebnisse im Laufe der Zeit zu dokumentieren.

 

Behandlung

Einfache Luxationen, die nicht mit Komplikationen (wie z. B. Frakturen an der Hüftgelenkspfanne oder dem Hüftkopf) verbunden sind, werden durch manuelle Reposition behandelt, also durch eine vom Orthopäden vorgenommene Manipulation, durch die der Femurkopf wieder korrekt in seine ursprüngliche Position im Acetabulum gebracht wird. Eine traumatische Luxation der Hüfte gilt als medizinischer Notfall und sollte umgehend behandelt werden, da das Risiko von Komplikationen wie Osteonekrose und Nervenschäden mit zunehmender Zeitspanne zwischen Trauma und Repositionierung steigt.

 

Sobald die korrekte Beziehung zwischen Hüftkopf und Hüftgelenkspfanne wiederhergestellt wurde, ist für eine bestimmte Zeit ein Immobilisieren mit einer Hüft-Orthese angezeigt, die dazu beiträgt, dass Schwellungen reduziert und riskante Bewegungen vermieden werden.

 

Die Rehabilitation nach einer traumatischen Luxation der Hüfte zielt darauf ab, die Muskulatur zu stärken und so instabilen Zuständen vorzubeugen. Die Reha trägt ebenso dazu bei, die Bewegungen des Gelenks wieder zu erlernen und führt in kurzer Zeit zu einer guten Wiederherstellung der Funktion. Eine zufriedenstellende Genesung von den meisten Hüftluxationen dauert in der Regel 2 bis 3 Monate.

 

Ein chirurgischer Eingriff ist allgemein den Fällen einer Hüftluxation vorbehalten, die eines oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen:

 

  • Fehlschlagen einer manuellen Reposition
  • Vorhandensein einer Instabilität
  • Frakturen oder damit verbundene schwere Begleitverletzungen
  • Vorhandensein von Fragmenten der Fraktur im Gelenkspalt

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